„WASSER DES LEBENS“

Die Herstellung von Tresterbrand basiert auf der Herstellung von Wein einerseits und der Kunst der Destillation andererseits.
Während die Weinherstellung wesentlich älter ist, geht man davon aus, dass die Destillationskunst im persischen Raum entdeckt wurde. Berichte über erste einfache Destillationsgeräte stammen z. B. aus dem Jahr 400 n. Chr.
Insbesondere im arabischen Raum hat sich die Destillationskunst für medizinische Zwecke schnell verbreitet.
Um das 11. Jahrhundert, mit Beginn der Kreuzzüge, brachten Gelehrte diese neue Technik nach Italien, wo sie insbesondere durch die Jesuiten verbreitet wurde.
Im Mittelalter galt der Tresterschnaps selbst als Arme-Leute-Getränk, was sicherlich auch auf die nicht optimierten Destillationstechniken zurückzuführen ist, da durch die direkte Befeuerung der Trester anbrennen konnte.
Erste Vorschriften für die Herstellung von Tresterdestillaten stammen erst aus dem Jahr 1636, als diese jedoch noch abfällig als „Rohstoffe mit Alkoholbasis“ bezeichnet werden.
Um 1800 schließlich wurde die Destillation mit indirekter Befeuerung erfunden, d. h. erst ab diesem Zeitpunkt war eine schonende Destillation unter Zuhilfenahme eines Wasserbades möglich, die als Grundvoraussetzung für moderne Tresterbrände gilt.
Durch weitere technische Optimierung des Destillationsprozesses fanden Tresterbrände dann ab Mitte des 20. Jahrhunderts langsam auch Anerkennung weltweiter Feinschmecker und erlangten weltweite Bekanntheit und Verbreitung